Eine Website zu erstellen ist gar nicht so schwer

Ziel des Einzelhandelslabor-Workshop in Meinerzhagen am 27. April 2017 war es, die Teilnehmer für die Erstellung einer eigenen Website fit zu machen. Die wichtigsten Schritte erklärte Lars Bollweg vom CCEC (Competence Center E-Commerce) der FH Südwestfalen anhand des Open-Source-Sytems „Wordpress“. Dieses System ist das derzeit meist genutzte und einfach in der Anwendung. Weitere kostenfreie Systeme sind z. B. TYPO3, Contao, Drupal oder Joomla.

Die Frage, wie der eigene Erfahrungsstand in der Erstellung von Webseiten eingeschätzt wird, wurde mit: „Ich habe keine Ahnung davon“ bis „Ich habe schon mal mit WordPress gearbeitet“ beantwortet. Nach einigen Erklärungen konnten sich die rund 20 Teilnehmer anhand einer Testseite direkt ausprobieren und wurden innerhalb der vier Stunden in die Lage versetzt, eine Struktur für die Homepage zu schaffen, Seiten anzulegen und mit den Zusatzfunktionen zu arbeiten (hier geht es direkt zum Download des Leitfadens).

Einzelhändler aus Südwestfalen üben sich in der Websiteerstellung. Foto: Stephanie Erben, SIHK zu Hagen

Vorarbeit und Installation

Bevor die eigentliche Bearbeitung der Homepage beginnt, sind kleine Vorarbeiten notwendig. Zunächst sollte man sich für einen Webhoster entscheiden. Unter Webhosting versteht man die Bereitstellung von Speicherplatz für den Betrieb der Website. Dort kann dann auch die gewünschte Domain angelegt werden. Das Angebotsspektrum und die Preise sind hier sehr unterschiedlich. Verschiedene Plattfomen im Internet bieten hierzu eine Übersicht.

Anschließend muss das Programm, in diesem Fall WordPress, für die Webseitenerstellung installiert und Nutzername und Passwort hinterlegt werden. Um die Webseite vor Hackerangriffen zu schützen, sollte das Passwort so sicher wie möglich sein und möglichst aus verschiedenen Buchstaben und Zeichen bestehen. Sinnvoll ist es beispielsweise die Anfangsbuchstaben eines Satzes mit entsprechenden Sonderzeichen und Zahlen zu verwenden.

Was ist Wordpress eigentlich?

WordPress ist ein „Content-Management-System“ (CMS), das im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt wird (Open Source). Das heißt, es stellt die Grundstrukturen einer Website bereit, die individuell angepasst werden können. Es ist also keine aufwändige Programmierung für die Erstellung einer Webseite notwendig. Die vorhandenen Bausteine müssen lediglich auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Eine Grundlage für die Arbeit ist also das Kennenlernen dieser Bausteine. Die Teilnehmer probierten anhand einer provisorischen Webseite deshalb, wie man eine Menüstruktur anlegt, statische Seiten und Blogseiten einfügt, das Design zielgruppengerecht anpasst und Zusatzfunktionen für die Webseite einsetzt.

Sinnvolle Menüstruktur anlegen

Um eine sinnvolle Menüstruktur zu schaffen, macht es Sinn vorab offline eine graphische Übersicht anzufertigen. Dabei ist einzuordnen, wo welche Seite in der Menüleiste auftauchen soll und wo Unterseiten Sinn machen. Diese Aspekte werden im sogenannten „Dashboard“ angelegt. Ebenfalls legt man hierüber statische Seiten und Blogseiten an, stellt Beiträge und Bilder ein. Für eine bessere Auffindbarkeit in den Suchmaschinen sollten relevante Begriffe (Keywords) in die Texte aufgenommen werden. Einige Tipps für Keywords sind auf der Seite des Einzelhandelslabors im Downloadbereich zu finden. Außerdem ist es sinnvoll, die URLs, also die direkten Links auf die einzelnen Beiträge so anzulegen, dass sie bereits auf die Inhalte der Seite hinweisen. Die Voreinstellungen enthalten lediglich Nummern und können im Dashboard abgeändert werden.

Zielgruppengerechtes Webdesign

Das Design der Website sollte zielgruppengerecht angepasst sein, um die Aufenthaltsdauer der potenziellen Kunden auf der Seite zu verlängern. Diese sogenannten „themes“ können für die Website installiert werden. Das Programm stellt eine kostenfreie Vorauswahl bereit, lässt aber auch ein kostenpflichtiges Hinzuladen zu. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass das „theme“ eine responsive Darstellung der Homepage zulässt und die Darstellung sich also dem Tablet, Smartphone oder Notebook in der Größe anpasst.

Zusätzliche Funktionen erhöhen den Servicegrad

Für den Kunden lassen sich Mehrwerte generieren, wenn die Website weitere Services enthält, wie beispielsweise eine Karte, die das Geschäft verortet oder ein Kontaktformular. Die sogenannten „Plug-ins“ lassen sich ebenfalls über eine Vorauswahl oder die Suchfunktion innerhalb des CMS installieren. Auch ein Sicherheits- oder Backup-Programm kann über diese Möglichkeit hinzugeladen werden. Dabei ist es wichtig, sich die Bewertungen der Plug-ins und das Datum der letzten Aktualisierung anzuschauen. Die Plug-ins sollten regelmäßig aktualisiert werden.

Rechtliche Aspekte beachten

Als Unternehmer hat man diverse Informationspflichten zu beachten, wenn man eine Website für den Kunden zur Verfügung stellt. Um nicht von Mitbewerbern abgemahnt zu werden, ist beispielsweise auf die korrekte Darstellung des Impressums und auf Bild- und Urheberrechte zu achten. Die Hilfe eines Fachanwalts ist für die rechtliche Beurteilung sicher sinnvoll. Erste Hinweise gibt u.a. auch die Website der Trusted Shops GmbH.

Leitfaden und vertiefende Informationen

Wer selber gerne eine Website erstellen möchte, kann sich den Leitfaden des CCEC auf unserer Webseite herunterladen.

Rechtliche Hinweise für solide Webseiten und Onlineshops erhalten Interessierte außerdem am 28. Juni in der SIHK im Rahmen einer Informationsveranstaltung. Die Anmeldung ist ab sofort unter www.sihk.de möglich.

Einzelhandelslabor Workshop Wordpress: Impressionen aus Meinerzhagen (Foto: Stephanie Erben, SIHK zu Hagen)