Im Fokus der wissenschaftlichen Untersuchungen der Universität Siegen unter Leitung von Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein steht vor allem die Frage, wie Technologien im Ladengeschäft sowohl den Händler (im Sinne eines besseren Kundenservices) als auch den Kunden (im Sinne eines umfassenden Einkaufserlebnisses) unterstützen können.
Es ist ein mehrstufiges Vorgehen mit Einbindung der an dem Projekt beteiligen Einzelhändler geplant. Durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Einzelhändlern vor Ort, soll ein tiefes Verständnis für ihre Situation geschaffen und gemeinsam erarbeitet werden. Darauf basierend werden Szenarien entwickelt, wie und welche Technologien sinnvoll in welchem Umfeld eingesetzt werden können. Hierzu sollen zunächst Gespräche mit Händlern und Kunden geführt, in späteren Schritten zusätzlich die Wirkung von Technologien auf das Kaufverhalten der Kunden durch experimentelle Studien erforscht werden.
„Eine besondere Herausforderung stellt das regionale Umfeld mit den individuellen Rahmenbedingungen und unterschiedlichen Anforderungen jeder Modellregion dar“, beschreibt Schramm-Klein die Aufgabe. „So gilt es, Erkenntnisse zu generieren und Konzepte zu erarbeiten, die sowohl für ländliche, städtische als auch touristisch geprägte Räume gültig sind.“
Eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von Technologien im Einzelhandel sei die Akzeptanz sowohl seitens der Händler als auch der Kunden. Nicht jede Technologie sei für jede Kundengruppe relevant und dazu geeignet Kundennutzen zu stiften. Technologie, betont die Professorin, ist kein Selbstzweck. Andererseits sollten sich Händler nicht gegen den Einsatz einer Technologie sträuben, wenn diese von den Kunden gefordert oder gar erwartet wird.
„Das Projekt bietet die Chance, grundlegende, neue Erkenntnisse zu liefern, von denen der südwestfälische Einzelhandel profitieren kann. Zudem vernetzt das Projekt die südwestfälische Region, um gemeinsame Lösungen für Herausforderungen, die den gesamten Einzelhandel betreffen, zu erarbeiten“, sagt Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein. Dies sei von besonderer Relevanz, da sich der regionale Einzelhandel durch die stetig zunehmende Bedeutung des Online-Handels einem langwierigen Kampf um Marktanteile werde stellen müssen.