Was kostet eine neue Internetseite?

Ein Weg, im Internet präsent zu sein, ist die Erstellung einer eigenen Website. Doch was kostet mich der Aufbau einer Internetseite und wie hoch sind die Folge- bzw. Wartungskosten? Eine spontane Anfrage bei einer Werbe- oder Internetagentur bzgl. einer groben Kostenschätzung ist selten hilfreich. „Kommt darauf an. Wie umfangreich soll die Seite werden? Welche Funktionen soll die Website haben? Werden Texte und Bilder von Kundenseite zur Verfügung gestellt usw.“, lauten dann oft die Fragen der Werbeagenturen. Und dies zu Recht. Die Bandbreite einer Internetpräsenz reicht von einer einfachen Landingpage oder Web-Visitenkarte mit den wichtigsten Kontaktdaten und Basisinfos bis hin zu komplexen mehrsprachigen Webseiten mit Formularen, einzigartigem Webdesign, LogIn-Bereich und Online-Shop-Anbindung.

Foto: Pixabay, (c) geralt

Planung der eigenen Website

Bevor die Kosten für eine eigene Internetseite berechnet werden können, muss man sich Gedanken darüber machen, welche Ziele und welche Zielgruppen mit der Website erreicht werden sollen. Welche inhaltlichen Mehrwerte können dem Kunden auf der Internetseite geboten werden bzw. wie kann die Website dem Kunden bei Problemen helfen.

Orientieren Sie sich an Seiten, die Ihnen optisch gefallen, die einfach und klar in der Benutzerführung (Usability) sind und Funktionen besitzen, die Sie für Ihre eigene Internetpräsenz auch gerne hätten.

Erstellen Sie eine Sitemap (grafische Übersicht über alle Seiten, Unterseiten und Verlinkungen). So bekommen Sie und Dritte (z.B. Werbeagenturen) einen besseren Überblick über Struktur, Umfang und Inhalte.

Skizze einer Sitemap (Quelle: CCEC)

Website selbst erstellen oder Werbeagentur beauftragen?

Eine entscheidende Frage bei der Erstellung und bei der Kostenplanung einer Website ist: Wer soll die Internetseite technisch umsetzen und pflegen? Grafik: (c) Ingo Borowicz, IHK Arnsberg

Die eigene Website mit Hilfe eines kostenlosen Content-Management-Systems (CMS) selbst erstellen

Moderne CMS-Lösungen, wie z. B. WordPress, Joomla, Typo3, Contao oder Drupal verfügen über eine grafische Benutzeroberfläche, die es auch Benutzern ohne Programmiererkenntnisse ermöglicht, die CMS-Software relativ leicht zu bedienen. Über benutzerfreundliche Editoren können Inhalte, wie Texte, Bilder oder Videos (ähnlich wie bei bekannten PC-Textprorammen) eingebunden und gepflegt werden.

Wer zu dieser kostengünstigen Lösung greift, sollte eine gewisse Online-Affinität mitbringen, motiviert sein und über genügend Zeit verfügen. Je komplexer die Website aufgebaut ist, desto tiefer muss man sich in das entsprechende Content-Management-System hineindenken – bis hin zum Einbau von PlugIns (Zusatzmodulen), wie z. B. für Suchmaschinenoptimierung (SEO), Datenbankoptimierung oder Social Media Verknüpfung.

Wichtig ist, dass man sich regelmäßig um Sicherheitsupdates kümmert, damit die Internetseite und Ihre Kunden vor Schadsoftware geschützt bleiben. Einige CMS-Lösungen bieten bereits automatische Updatefunktionen an (z. B. WordPress ab Version 3.7.). Darüber hinaus gibt es kostenlose PlugIns, die bei der Software-Aktualisierung helfen. Egal, ob automatisch oder manuell, es ist empfehlenswert vor jedem Update ein Backup (Datensicherung) der Daten und Datenbanken durchzuführen.

Kosten/Aufwand: 0 Euro (kostenfreie Software und relativ hohe Eigenleistung)

Informationen zu unserem WordPress-Workshop in Meinerzhagen finden Sie hier.

Unseren kostenfreien WordPress-Leitfaden gibt es hier zum Download.

Mit dem Webbaukasten zum eigenen Online-Auftritt

Die sogenannten Homepage- oder Webbaukästen zählen zu den einfachsten Lösungen, um schnell selbst eine eigene Internetseite online zu stellen. Gegen eine monatliche Gebühr kann der Benutzer aus verschiedenen Gestaltungsvorlagen (Templates) sein bevorzugtes Webdesign auswählen und anschließend auf seine Bedürfnisse anpassen (Logoeinbindung, Farbanpassung, Menüpunkte umbenennen, neue Unterseiten erstellen, Textinhalte und Fotos hinzufügen etc.). Theoretisch könnte man in wenigen Minuten seine eigene Website erstellen, jedoch sollte man auch hier die wichtigen Kriterien moderner Websiteerstellung berücksichtigen: ausführliche Planung im Vorfeld, transparente Menüstruktur, ansprechende Texte mit Mehrwert und wichtigen Schlüsselbegriffen (Keywords), klare und einfache Benutzerführung, hochwertiges Bildmaterial etc.

Ein weiterer Vorteil dieser Webbaukästen ist, dass die meisten Systeme bereits Responsive Design unterstützen (optimierte Darstellung der Internetseite auf mobilen Endgeräten) und Sicherheitsupdates in der Regel automatisch vom Anbieter aufgespielt werden.

Wer sich für ein Baukastensystem entscheidet, sollte sich vorab im Internet über die Angebote der verschiedenen Anbieter wie z. B. Jimdo, WIX, 1&1, Squarespace, Weebly oder WebSiteX5 ausführlich informieren.

Kosten/Aufwand: einfache Lösungen gibt es bereits ab 5 Euro monatlich (gebührenpflichtige Software und überschaubare Eigenleistung).

Beauftragung einer Werbe- oder Internetagentur

Bei komplexen Seiten, individuellem Webdesign und aufwendigen Features sollte man sich auf Basis seiner eigenen Planungsunterlagen ein Angebot einer professionellen Werbeagentur unterbreiten lassen. Fehlendes Know-how, geringe Online-Affinität oder Zeitmangel sind ebenfalls Gründe, den Online-Auftritt von einer Agentur durchführen zulassen. Schauen Sie sich bei der Recherche vor allem die Referenzseiten/ Referenzprojekte der Agentur an, so können Sie sich einen guten Überblick über Art und Qualität der Agenturleistung verschaffen. Auch die Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter ist entscheidend, damit Sie jederzeit – besonders bei akuten Problemen – kompetent beraten werden.

Kosten/Aufwand: eine einfache Website auf Basis eines kostenlosen Content-Management-Systems inkl. Layout/Template, Umfang: 10-15 Seiten, Responsive Design, Kontaktformular, Google-Maps-PlugIn sollte für 2.500 Euro bis 3.500 Euro realisierbar sein. Das Bildmaterial und die Texte werden dabei vom Aufraggeber gestellt. Durch das CMS können die Inhalte selbständig gepflegt werden.

Hinzu kommen Supportkosten (z.B. Aufspielen von Sicherheitsupdates) nach Bedarf (geschätzter Stundensatz zwischen 65 Euro und 90 Euro).

Es gibt im Internet einige Website-Kostenplaner, mit denen Sie zur besseren Orientierung, anhand eines Fragenkatalogs den ungefähren Kostenrahmen Ihres Webprojektes in wenigen Minuten ermitteln können. Ein Beispiel finden Sie hier.

Kosten für Domain und Webhosting

Zusätzlich zu den Erstellungs- und Supportkosten fallen halbjährlich oder jährlich Kosten für die Sicherung der Domain (ca. 7-15 Euro/Jahr) und Hostinggebühren für das Bereitstellen von Webspace (je nach Umfang zwischen 60-120 Euro/Jahr) an. Im Internet gibt es einige Vergleichsportale, die Ihnen einen Überblick über aktuelle Hosting- bzw. Webspacekosten aufzeigen.

Info: bei den aufgeführten Kosten handelt es sich um unverbindliche Orientierungspreise (Mai 2017).